Ernährung während einer Panchakarma-Kur (Gastbeitrag Surya Lanka Ayurveda Resort)

Ayurveda betrachtet Essen und Getränke nicht nur als Nahrung. Sie sind ein wichtiger Bestandteil einer Panchakarma-Kur und helfen dabei, die gestörten Energien von Vata, Pitta und Kapha neu auszurichten und die natürliche Balance wiederzugewinnen.

Laut Ayurveda sind bestimmte Nahrungsmittel besser verdaulich als andere und werden daher während einer Ayurveda Kur besonders empfohlen. Außerdem ist es wichtig, während der Reinigungskur die Ernährungsweise zu vereinfachen, nur dann zu essen, wenn man auch tatsächlich Hunger hat und sich bei ausreichend Zeit zu nehmen, um die Nahrung vollständig zu kauen.

Zu den leicht verdaulichen Lebensmitteln, die eine Entgiftung des Körpers erleichtern, gehören Linsen (rote, gelbe Split- und Mung-Linsen), gedünstetes bzw. leicht angebratenes Gemüse - achten Sie hierbei auf eine vielfältige Auswahl - sowie gedünstetes Grünzeug.

Tierische Produkte wie beispielsweise Fleisch, Käse, Eier und Milchprodukte (es sei denn, zu medizinischen Zwecken) sollen vermieden werden. Ghee (geklärte Butter – hierzu siehe Tipp 1) kann in moderaten Mengen verwendet werden. Alle raffinierten bzw. verarbeiteten Lebensmittel sollten gemieden werden, gleiches gilt für Stimulanzien wie Koffein, Alkohol, eiskalte Speisen und Getränke sowie stark gewürzte Speisen.

Salate sollten auf ein Minimum beschränkt werden, denn Rohkost belastet das Verdauungssystem stärker. Wenn Salate serviert werden, dann eher zum Mittagessen als zum Abendbrot, damit unser Körper mehr Zeit hat, diese zu verdauen.

 

Ayurveda Panchakarma Entgiftung des KörpersFoto: Pixel Shot - Stock.Adobe.com

Konzentrieren Sie sich auf:

  1. Warme und frisch servierte Speisen.
  2. Leicht verdauliche Speisen wie Suppen (klar, Gemüse), Linsen sowie Basmati-Reis.
  3. Frisch zubereitete, nährstoffreiche Lebensmittel, vor allem saisonale Obst- und Gemüsesorten (vorzugsweise Bio).
  4. Leichtere Getreidesorten wie Gerste, Basmati-Reis und Hirse
  5. Kürbis (hierzu siehe Tipp 2), Sonnenblumen-, Leinsamen und Sesam können in kleinen Mengen verzehrt werden.
  6. Die Speisen können mit zahlreichen Kräutern und Gewürzen gewürzt werden. Verzichten Sie, wenn möglich, auf Salz.
  7. Trinken Sie über den Tag verteilt heißes Wasser (pur oder mit frisch geschnittenem Ingwer oder mit Zitrone). Das fördert die Verdauung und erleichtert die Ausscheidung von Ama (Giftstoffen).
  8. Essen Sie nur dann, wenn Sie die vorherige Mahlzeit vollständig verdaut haben.

Frisches saisonales Obst zur Entschlackung AyurvedaFoto: WaveBreakMicro - Stock.Adobe.com

Neben den allgemeinen Ernährungsempfehlungen können einige Behandlungen, die gewöhnlich während einer Panchakarma-Kur verordnet werden, zusätzlich spezifische diätetische Einschränkungen haben. Diese Diäten sind zur Wirksamkeit der Behandlung nötig.

Beispielsweise sollten am Tag von Nasyam (Reinigung von Nase, Nebenhöhlen und Rachen) Früchte und Fruchtsäfte gemieden werden. Auch während der Zeit von Snehanam (zuweilen als "Innere Ölung" bezeichnet) sollten das Frühstück sowie Früchte und Fruchtsäfte vermieden werden. Beim Mittag- und Abendessen ist eine warme, streng vegetarische Kost einzuhalten. Neben diesen Einschränkungen kann der Arzt Ihnen noch zusätzliche diätetische Einschränkungen verordnen, beispielsweise dann, wenn Sie eine bestimmte Krankheit haben (Reizdarmsyndrom, Hautprobleme, Asthma oder anderes).

Die Virechana-Behandlung

Die Virechana-Behandlung (Reinigung) macht diätetische Einschränkungen am Tag vor der Behandlung, am Tag der Behandlung selbst sowie zwei Tage danach notwendig, damit sich der Magen stabilisieren kann. Die Einschränkungen lauten folgendermaßen:

Vortag - Zum Abendessen gibt es nur eine Dhal-Suppe.

Tag der Behandlung - Kein Frühstück, nur heißes Wasser mit Salz und Zucker. Das Mittagessen wird aus einer dünnen Reissuppe bestehen. Zum Abendessen wird es eine dicke Reissuppe geben.

Tag 1 nach der Behandlung - Nur Kräutertee zum Frühstück. Eine Gemüsesuppe zum Mittagessen. Eine Gemüse- oder Hühnersuppe zum Abendessen.

Tag 2 nach der Behandlung - Frühstück wie gewohnt. Suppe, Reis und Gemüse zum Mittagessen. Suppe, Reis und Gemüse mit gekochtem Fisch zum Abendessen.

Kitchari

Zu den bekanntesten Gerichten – einfach und leicht zuzubereiten – das während einer Entgiftung verzehrt werden kann, gehört Kitchari. Es verlässt sich auf den geschickten Einsatz von Gewürzen für eine nahrhafte, tri-doshische Mahlzeit. Dieses Rezept hat zahlreiche Variationen, doch selbst in seiner einfachsten Form - eine Ein-Topf-Mischung, bestehend aus 2 Zutaten (Ghee und Gewürze) - bietet Kitchari eine gute Eiweißkombination, die Kraft und Vitalität spendet und dabei leicht zu verdauen ist.

Zutaten (für 4 Portionen):
  • Mungobohnen (halbe Tasse)
  • Basmati-Reis (1 Tasse)
  • Ghee (1 Esslöffel) - siehe Methode
  • Kreuzkümmel (Ein halber Teelöffel, gemahlen)
  • Koriander (Ein halber Teelöffel, gemahlen)
  • Fenchel (Ein halber Teelöffel, gemahlen)
  • Kurkuma (Ein halber Teelöffel)
  • Salz (1 Teelöffel)
  • Wasser (4 1/2 Tassen)
Zubereitung:
  1. Die Mungobohnen über Nacht einweichen.
  2. Den Reis waschen und mit den abgetropften Mungbohnen mischen.
  3. Wasser hinzufügen.
  4. Zum Kochen bringen, dann auf kleiner Flamme ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis das meiste Wasser aufgesogen ist.
  5. Währenddessen das Ghee in einer Pfanne bei niedriger Hitze schmelzen und alle Gewürze vorsichtig anrösten.
  6. Die gerösteten Gewürze der Reis-Mung-Mischung hinzufügen und weiter köcheln lassen, bis eine breiartige Konsistenz erreicht ist.

Variation:

Sie können geschnittenes Gemüse, Brokkoli (fein zerkleinert), grob geraspelte Zucchini, geraspelte Karotte, Babyspinat und Korianderblätter hinzufügen. Wenn die Mischung zu trocken wird, fügen Sie für eine lockerere Konsistenz einfach ein wenig Wasser hinzu.

Tipps

Tipp1 - wie man Ghee (geklärte Butter) selbst herstellt

Ghee ist in der traditionellen indischen Küche ein Grundnahrungsmittel, das seit Jahrtausenden verwendet wird. Es ist ein intensiv gewürztes Butteröl mit nussigem Geschmack und einem hohen Rauchpunkt. Aus ayurvedischer Sicht erhöht Ghee das Agni (Verdauungsfeuer) und fördert die Aufnahme und Assimilierung von Nahrung. Ghee nährt zudem Ojas (die subtile Essenz der Gewebe des Körpers), verbessert das Gedächtnis, stärkt das Nervensystem und das Gehirn.

  1. Sie brauchen: 1 Pfund ungesalzene Butter, in Würfel geschnitten (man erhält circa 2 Tassen Ghee.)
  2. Die Butterwürfel in einem Topf mit schwerem Boden über kleiner Flamme schmelzen.
  3. Die Butter dann zum Köcheln bringen, bis sie sich zu trennen beginnt und sich Schaum an der Oberfläche bildet.
  4. Mit einem Löffel die weißen Teilchen an der Oberfläche immer wieder abschöpfen.
  5. Anschließend auf kleiner Flamme circa 15 bis 20 Minuten weiterköcheln.
  6. Die Mitte wird durchsichtig und einige Milchfeststoffe werden sich am Boden des Topfes absetzen.
  7. Wenn die Butter eine goldene Farbe hat und Sie "Toffee-Geruch" wahrnehmen, schalten Sie den Herd aus und nehmen Sie den Topf vom Herd.
  8. Die Butter einige Minuten abkühlen lassen und dann durch einen Kaffeefilter, oder doppelte Käsetuchschichten, oder ein feinmaschigen Sieb in einen Glasbehälter abseihen.
  9. Das Ghee kann bei Zimmertemperatur bis zu 3 Monate aufbewahrt werden, gekühlt bis zu einem Jahr. Achten Sie bei der Verwendung darauf, dass kein Wasser in den Glasbehälter gelangt, denn sonst könnten sich Bakterien bilden und das Ghee verderben.
  10. Da Ghee hochwirksam ist, um die Vorteile von Kräutern in die tieferen Gewebe des Körpers gelangen zu lassen, gibt es zahlreiche medizinische Ghee, die im Ayurveda verwendet werden. Hierzu zählen beispielsweise Brahmi Ghee, Triphala und Shatavari. Die Herstellung dieser medizinischen Ghees ist jedoch langwierig und sehr aufwändig, daher werden sie am besten fertig gekauft.

Tipp 2 - Kürbiskerne

Wenn Sie Kürbis säubern, werfen Sie die Kerne nicht weg! Kürbiskerne sind reich an Eisen, Zink und Magnesium, auch sind sie eine ausgezeichnete Quelle von Omega-3. Die Kerne können dabei helfen, das Immunsystem zu stärken, auch helfen Sie bei Insulinresistenz bei Diabetikern. Kürbiskerne sind also kleine Kraftpakete, vollgepackt mit gesundheitlichen Vorteilen. Kürbiskerne können gewaschen und getrocknet werden, dann legt man sie auf ein Backblech und röstet sie bei 160 Grad für ca. 20 Minuten. Genießen Sie sie als Snack, alternativ können die Kerne auch gemahlen und über gekochte Gemüsegerichte oder Salate gestreut werden.

Sie haben Interesse an einer traditionellen Panchakarma-Kur? Dann möchten wir Ihnen unseren Partner, das Surya Ayurveda Resort in Sri Lanka ans Herz legen. Infos finden Sie auf https://www.suryalanka.com/de/

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